Freitag, 19. April 2024

Regine Mispelkamp: „Aachen bietet eine Traumkulisse für die Para-Dressur“

Die erfolgreiche Para-Reiterin Regine Mispelkamp hat beim ersten CHIO Aachen CAMPUS Dressurturnier beide Para-Dressurprüfungen gewonnen. Sie schwärmt nicht nur von der Atmosphäre, sondern auch von den Bedingungen und den Aussichten für die Zukunft.

Gleich dreimal ist Regine Mispelkamp am Wochenende im Deutsche Bank Stadion in der Aachener Soers an den Start gegangen. Im Rahmen des ersten CHIO Aachen CAMPUS Dressurturniers konnte die Para-Reiterin die Siege im Para Grand Prix und Para Grand Prix Test Freestyle einfahren. „Es ist toll, dass wir diese Möglichkeit bekommen und die Para-Dressur hier in Aachen in den Regelsport integriert wird“, sagt die 53-Jährige über die Veranstaltung, die eine erfolgreiche Premiere gefeiert hat. „Es ist für alle eine Ehre, hier in Aachen reiten zu dürfen.“

Nach einigen Trainingslagern auf dem CHIO Aachen-Turniergelände waren es die ersten beiden Prüfungen, die für die Para-Reiter im großen Deutsche Bank Stadion stattgefunden haben. „Wir konnten die Chance nutzen, unsere Pferde hier in dieser Atmosphäre für die kommenden Championate vorzubereiten – und hoffentlich auch für Olympia“, sagt Mispelkamp mit Blick auf die Spiele in Paris in diesem Sommer.

Und auch für ein weiteres Großereignis, das in den kommenden Jahren ansteht, war die erste Austragung in der Soers wichtig. „Ich bin sehr froh, dass die Para-Dressur Teil der WM 2026 in Aachen sein wird und unsere Disziplin so auf großer Bühne öffentliche Aufmerksamkeit erlangen wird. Bessere Bedingungen als hier gibt es nicht, Aachen bietet eine Traumkulisse für die Para-Dressur“, schwärmt Regine Mispelkamp.

Solch ein Lob hört man beim Veranstalter gerne. „Wir haben das ganze Wochenende tollen Sport gesehen und die Resonanz aller Beteiligten war durchweg positiv. Das bestärkt uns natürlich in unserem Bestreben, dass die Para-Reiter in Zukunft häufiger eine solche Bühne geboten bekommen, sie verdienen diese auch“, betont Birgit Rosenberg, Vorstandsmitglied des Aachen-Laurensberger Rennvereins.

Die Organisation des CHIO Aachen CAMPUS Dressurturniers hat laut Regine Mispelkamp wunderbar funktioniert. „Hier sind eben Profis am Werk“, betont die 53-jährige Berufsreiterin, die aufgrund ihrer Erkrankung an MS (Multipler Sklerose) seit 2018 im Para-Sport aktiv ist. „Ich habe eine Koordinationsstörung und eine schwächere linke Körperhälfte, aber ich bin sehr stabil im Oberkörper, das relativiert das Ganze“, erläutert sie ihre Beeinträchtigung. Ihre Pferde kennen sie aber von Beginn an und wachsen mit ihr.

Große Unterschiede sieht Regine Mispelkamp zwischen der Para-Dressur und dem Regelsport nicht. „Reiter und Pferd müssen ja immer individuell ihre Aufgaben erfüllen. Ein braves Pferd allein reicht in der Para-Dressur deshalb auch nicht, wir brauchen genauso eines mit Qualität und Ehrgeiz.“ Allerdings sei die Einheit zwischen Pferd und Reiter häufig noch enger. „Unsere Pferde müssen uns wirklich gut kennen, um unsere Einschränkungen kompensieren zu können.“

Para-Dressur künftig festes Element beim CHIO Aachen

Für die Veranstalter waren die ersten Para-Prüfungen in der Soers ein gelungener Auftakt, denn in Zukunft sollen die Para-Reiter noch deutlich häufiger in Aachen zu Gast sein. „Im zeitlichen Umfeld der FEI World Championships Aachen 2026 planen wir verschiedene infrastrukturelle Maßnahmen, die zur generellen Weiterentwicklung und Zukunftsaufstellung des Reitsports in Aachen geplant sind. Das Thema Para-Reiten spielt dabei eine zentrale Rolle“, erläutert ALRV-Vorstandsmitglied Philip Erbers. Der CHIO Aachen soll langfristig als das Aushängeschild des gesamten Reitsports weltweit und als Deutschlands größte Sportveranstaltung erhalten bleiben. Mit der Erweiterung des traditionsreichen Turniergeländes in den kommenden Jahren wird die nötige Infrastruktur geschaffen, um Reitern und Pferden die bestmöglichen Voraussetzungen zu bieten und die Para-Dressur schließlich fest in den CHIO Aachen zu integrieren.

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